Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
was ist am Ende geblieben? - Fazit
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man andere Menschen vielleicht auch mit Worten verletzt, die nicht sein sollten, wo man dünnhäutig wird. Das gilt im privaten Bereich wie auch am
Arbeitsplatz. Es trifft dann Menschen die man eigentlich sehr mag oder „nur“ Kollegen. Ja es ist teilweise auch recht bissig was man von sich gibt, es
mag oft sehr ungerecht erscheinen, aber es ist nicht grundsätzlich bös gemeint, man ist einfach am Ende, man steht mit dem Rücken an der Wand,
man kann einfach nicht mehr. Alles was einem etwas bedeutete scheint zu zerbrechen. Auch mir ging es oft so, es war ein langer sehr harter Weg die
letzten Jahre, mit vielen OPs und Rückschlägen bei Uschi wo ihr Leben auf der Kippe stand, mit Verzweiflung und Angst auf meiner Seite. Ja, ich habe
öfters sehr bissig reagiert, aber ehrlich wer hätte an meiner Stelle immer ausgeglichen reagiert? Es wurde mir zum Glück nur selten übel genommen,
die meisten verstanden meine schwierige Lage..
Dauerhaft wurde es mir nur von sehr wenigen Menschen sehr übel genommen, es wurde sehr persönlich genommen ohne wirklich erkennen zu
wollen das ich an der Wand stand. Es wird mir einiges schon über viele Jahre nachgetragen und ich werde trotz vieler ehrlicher Entschuldigungen
gemieden als hätte ich eine ansteckende Krankheit, egal was ich auch mache. Es ist sehr deprimierend zu erkennen, das nicht verstanden wird
warum ich so oder so reagierte, auch wenn es nicht vielleicht richtig war. Es ließen mich Menschen fallen die eigentlich wussten wie es mir ging, wie
ich denke, die wussten das ich anders war, das tat besonders weh und es ist auch sehr verletzend! . Menschen denen man vorher selber geholfen
hatte, an die man immer gedacht hatte, tun so als wäre man Luft, Bestrafung durch Ignorieren…. Es sollen sich die glücklich schätzen die nie krank
werden, oder nie in eine Situation kommen in der wir waren, wenn sie immer noch hinter ihren Sätzen stehen und sie für richtig halten. Das Sterben
und die lange Krankheit ist Uschis und mein „Privatproblem“ gewesen, ja das stimmt aber ich bin froh das ich an ihrer Seite stehen konnte. Wer
über Jahrzehnte mit schwerst Erkrankten in einer Partnerschaft lebt und erlebt wie der Partner Stück für Stück von seinen Krankheiten zerstört wird,
der reagiert leider nicht immer fair. Wobei mit „fair“ Worte gemeint sind, ich habe in meinem ganzen Leben nie jemand bewusst zum eigenen Vorteil
„in die Pfanne gehauen“. Die Worte im Streit, ja die waren nicht immer schön, aber manchmal ist man eben am Ende….. Es gibt da einen alten
Spruch aus dem Johannes-Evangelium 8.7. daran möchte jeder mal denken!
Geblieben ist auch ein sehr trauriges Fazit…. Ich habe meine Partnerin über 39 Jahre ihres Lebens begleiten dürfen.
Über 23 Jahre haben uns ihre schweren Erkrankungen das Leben erschwert, besonders die 9 letzten Jahre als der
Krebs dazu kam führten uns beide an Grenzen. Es ist ein gemeinsamer Kampf in einer Partnerschaft und man
erlebt das positive wie auch das negative gemeinsam. Man erlebt als Partner teilweise hilflos die Schmerzen der
Frau die man liebt, ohne ihr wirklich helfen zu können. Man sieht sie leiden und Stück für Stück sterben ohne
richtig helfen zu können. Hilfe muss man sich teilweise regelrecht „erkämpfen“, was schon Erniedrigend ist!
Man versucht alles möglich zu machen, was irgendwie möglich erscheint, man scheitert, man kommt an seine
Grenzen, man verzweifelt. Das ist der Moment wo man oft nicht mehr fair zu seinem Umfeld ist, der Moment wo