Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel

Die andere Seite der Medaille - 3 - das lange Leiden

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Ich war immer erstaunt was für Kommentare ich zu manchen meiner Tätigkeiten aus meinem Umfeld bekam, aber im Nachhinein weiß ich schon warum unsere Gemeinschaft über 39 Jahre hielt und bei manch anderem „Macho“ nur kurze Zeit…Die erneute Reha war ja fällig da es unter Therapie zwar eine leichte Besserung, aber immer noch Schübe in den Muskeln der Ober- und Unterschenkel, Oberarme, HWS, LWS, Schulterblättern gab. Seit Sommer 1997 Schwellung der Finger insgesamt, verstärkt in der Sonne mit Steifigkeit und Schmerzen in den Ellenbogen. Somit musste eine Rheuma Fachklinik noch einmal nach dem rechten schauen. Aber egal, die zweite Rehakur verlief noch so gut wie die erste. Ich düste die Wochenenden in den Rheingau und in der Woche putze ich mich durchs Haus. Nach der Reha mit der schon üblichen Verlängerung ging es wieder heim. Uschi war zwar nicht „gesünder“ aber wieder besser mit Medikamenten eingestellt, wobei die Rehazeit selber natürlich eine Körperliche Erleichterung brachte, aber der Lupus blieb ihr treu. Aber die Krankheit macht nun mal keine blauen Ohren und grüne Nase, also man sieht die schwere der Krankheit nicht gleich jedem an. Man merkt sie schon wenn man etwas genauer hinschaut, sofern man dazu bereit ist, was aber viele leider nicht waren. Wissen kann ja auch „belastend“ sein, man müsste dann vielleicht Rücksicht nehmen. Ja so manche Ignoranz hat mich zur Weißglut gebracht, Uschi ließ sich nichts anmerken aber ihre Krankheit war doch bekannt, warum man so tat als wäre sie kerngesund war mir unverständlich. Das Kortison das Gewicht verändert ist ja wohl kein Geheimnis, warum man dann Uschi von tollen Gewichtsabnahmen bei sich etwas vor schwärmte war mir unbegreiflich. Uschi tat es schon weh das sie zwischendurch an Gewicht zunahm was sie aber nicht beeinflussen konnte. Uschi hatte immer auf ihr Gewicht geachtet, sie wollte nie wieder so übergewichtig werden wie zur Schwangerschaft ihrer Tochter, sie schämte sich für ihr Übergewicht. Es waren gerade 4 kg die sie mehr hatte, (immer noch 5 kg unter Normalgewicht!) aber sie taten ihr sehr weh wenn man sie damit konfrontierte. Es war nicht immer leicht die Psyche dieser Powerfrau wieder aufzubauen, wenn man ihr vorher von Sportlichen Erfolgen und Gewichtsabnahmen vor geschwärmt hatte. Uschi versuchte es mit noch mehr Power und Aktivität zu unterdrücken, was natürlich für ihren kranken Körper kontraproduktiv war. Ja wir hatten da schon einige Diskussionen untereinander, ich war für mehr Schonung und hätte gern mal ein „ernstes“ Wort mit den Verursachern der „tollen Nachrichten“ gesprochen, durfte es aber wegen dem Familienfrieden nicht… schade! Somit waren die Folgen klar, Rehakur Nummer drei stand an. Im Jahr 2000 ging es wieder in der bewährte Schlangenbad, alles wie gehabt. Wieder Wochenend Touren nach Schlangenbad, wieder Wochen auf meinen Schatz verzichten. Danach ging es wieder Heim und inzwischen hatten wir auch den Rheumatologen gewechselt, beim alten gab es leider nur hilflosen Stillstand. Ab 2003 erfolgte auch endlich ein Wechsel vom aggressiven Resochin auf Lantarel (MTX) auch Gift pur, aber nicht ganz so kritisch für die Augen.
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Uschi`s Leben
Eine Geschichte von einer außergewöhnlichen Frau ein kurzer Ausschnitt ihres leider zur kurzen Lebens