Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel

Die andere Seite der Medaille - 4 - das lange Leiden

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Aber Rheuma ist nun mal kein Schnupfen und besonders nicht der Lupus. Der Arbeitsplatz von Uschi wurde inzwischen Stück für Stück „demontiert“, die Hauptkasse in der Bank wurde aufgelöst (!), sie ging in die Telefonzentrale, besser als nichts. Dann wurde auch diese nach Hamburg verlagert. Uschi sollte gehen, aber sie brauchten noch jemand zum Aufbau in Hamburg, also fuhr Uschi noch 1 Jahr lang täglich mit dem ICE nach Hamburg. Tja, diese Frau hat immer mit viel Power versucht alle gestellten Aufgaben perfekt zu lösen und dazu zu Hause auch noch alles zu schaffen und zusätzlich noch manch andere zu unterstützen. Und das alles mit einem schweren Lupus, das musste sich einfach irgendwann rächen. Natürlich war auch unser erneuter Hausausbau 1998/99 nicht gerade gut für ihre angeschlagene Gesundheit. Aber der unverschuldete Verlust des Arbeitsplatzes war ein herber Schlag für die Psyche für Uschi. Es war brutal, ein Mensch der alles für seinen Arbeitgeber getan hatte, noch schwer krank zu Arbeit fuhr, war nun überflüssig geworden. Ja, das rächte sich bitter, nun kamen neue Schmerzen dazu, erhebliche Rückenschmerzen. Uschi wollte sich nichts anmerken lassen, aber sie konnte nicht mehr. Eine Medizinische Kräftigungstherapie brachte keinen Erfolg mehr, Uschi kämpfte aber es ging nicht mehr, sie war am Boden. So verzweifelt hatte ich meine Frau noch nicht erlebt, sie wurde ein Fall für die Schmerztherapie, ein Fall für einen Facharzt für schwere Fälle. Nun kam noch eine Fibromyalgie dazu, eine Erkrankung mit undefinierbaren Schmerzen im ganzen Körper. Leider eine Erkrankung die oft belächelt wird, nur wenige Fachärzte sind auf die Fibro spezialisiert. Uschi litt erbärmlich, keiner wollte ihr der Powerfrau glauben das sie Schmerzen hatte, es war ja nichts was man sah. Es ist eine Autoimmunerkrankung die gerade oft die Powermenschen trifft, die Menschen die immer 120% gaben im guten Glauben allen helfen zu müssen. Nun gut wir fanden einen guten Facharzt und Uschi fuhr 2004 zum letzten Mal nach Schlangenbad. Nur leider brachte diese Rehakur keinen Erfolg mehr, die Staatsklinik sollte in private Hände gehen, viele Abteilungen waren nicht mehr komplett aktiv, da das Personal sich schon einen neuen Arbeitgeber gesucht hatte. Es war niederschmetternd für Uschi, die Klinik die ihr immer geholfen hat, konnte / wollte ihr nicht mehr helfen. Die Behandlung war den Namens nicht mehr wert, sie wurde als „gesund“ entlassen, sollte sich aber sofort beim Hausarzt wegen einer „AU“ vorstellen (?!). Es gab noch eine Menge Schriftwechsel, zwischen BfA und uns, vieles passte nicht. Es gab die ganzen letzten Jahre schon eine Menge Papierkrieg. Ich hatte ja eine Akte mit den letzten Arztbriefen angelegt, im Prinzip eine Gesundheitsakte mit allen wichtigen Daten. Auch wurden alle Arztbriefe gescannt und allen behandelnden Ärzten übermittelt, so waren grundsätzlich alle Ärzte von Uschi immer auf dem letzten Stand des derzeit behandelnden Kollegen.
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Uschi`s Leben
Eine Geschichte von einer außergewöhnlichen Frau ein kurzer Ausschnitt ihres leider zur kurzen Lebens