Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 10 - das lange Leiden
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Ja ich gebe es zu die Möglichkeit hat nicht jeder, aber es ging um Uschis Leben und da war ich über jede Chance dankbar. Da geht man
auch mal zu seinem obersten Chef und das er nun der Vorstand einer Krankenkasse, dafür kann ich ja nun auch nichts….. Wir fanden
eine Lösung zu einer Einzelfallentscheidung und ich bin ihm Heute noch dankbar dafür denn so hatte Uschi noch die Chance 9 Jahre zu
Leben.!
Uschi und ich waren also 2 Tage später bei einer erstaunten Röntgenspezialistin zum PET-CT. Ja und es waren leider 5 Tumor
Metastasen die man nun eindeutig identifizierte. Wäre Uschi nicht in einem zertifizierten Brustzentrum zur OP gewesen mit einem
sturen Röntgenspezialisten dem die „Schatten“ auf Uschis Leber einfach störten, wäre keine weitere Untersuchung erfolgt und Uschi
recht schnell verstorben! Denn die Lymphknoten waren sauber, somit nach den 2009 noch üblichen Verfahren alles gut und als geheilt
entlassen…
Mit dem PET-CT Ergebnis sind wir somit zu unserem Onkologen zurück um die weitere Therapie zu klären. Der Tumor war hoch
aggressiv, die Überlebensquote lag bei 2-4 Monaten (!) Es musste also flott etwas unternommenen werden, also Chemo - Bestrahlung -
OP der Leber, aber eins war absolut klar: Heilung war ausgeschlossen. Zuerst wurde am 12. Mai 2009 ein Port eingepflanzt denn die
Behandlung würde länger dauern, das war praktischer. Also (kleine) OP und es konnte los gehen, wir starteten erst einmal mit einer
Oralen Chemotherapie (Xeloda) und Antikörper Infusion (Herceptin) nebst Hormontherapie. 14 Tage Tabletten - 1 Woche Pause und im
Rhythmus der 21 Tage dann eine Infusion mit Herceptin. Zum Glück hatte Uschi schon eine ausgeprägte Fibro die verhinderte das
Uschi alles noch so klar wie früher erfasste, sie glaubte noch an Heilung, sie hatte nicht mitbekommen welche Bombe in ihrem Körper
schlummerte. Uschi vertrug die ersten Dosen recht gut, aber sie konnte nicht verstehen warum ich so am Boden zerstört war. Warum
ich so unheimlich traurig war und Angst um sie hatte. Für sie war alles gut, ich wäre einfach überbesorgt wie immer und würde zu viel
von der Literatur lesen. Ja, gelesen habe ich viel, sei es die Leitlinien zur Behandlung des Mammakarzinom, das Fachbuch, die
Onkologen Fachseiten wo ich mit dem Passwort hin kam, diverse Dissertationen zum Mammakarzinom mit Fernmetastasen, eigentlich
alles was zu dem Thema gab. Aber niemals Foren, denn hier stand leider viel Unsinn, viel vom Hören-Sagen ohne Fachlichen
Hintergrund. Auch tummelten sich dort viele die Zusatzmittelchen verkaufen wollten.
Das Geld gab ich lieber in Sachen aus die Uschi noch Freude machten, ihrem Leben noch Sinn gaben. Erst die Bastelsachen für die
Karten, dann später die Nähmaschinen und am Ende ihres Lebens die Aquarell Malsachen. Aber als erstes einen Kaffee-Vollautomaten
für ihren geliebten Milchkaffee. Sie erklärte mich für verrückt, aber es war mir egal…