Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel

Die andere Seite der Medaille - 15 - das lange Leiden

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Heute kann man sich selbst schon oft einen Geburtstagsgruß sparen, so nett er auch geschrieben ist, geschweige teilweise kleine Geschenke. Die Kälte der heutigen Zeit ist erschreckend, es ist traurig wie Menschen miteinander umgehen. Die Ignoranz die einem manchmal entgegen schlägt ist schlimmer als manch böses Wort, man schreibt einen Geburtstags- oder Weihnachtsgruß, es kommt keinerlei Reaktion, man möchte eine Freude machen und hinterlässt eine Kleinigkeit und es erfolgt keinerlei Reaktion. Es wird einem sehr deutlich gezeigt das man noch nicht einmal mehr ein Wort wert ist, ein kleines Wort „Danke“ schafft jeder Rechner per Mail, jedes einfache Handy / Smartphone per SMS, aber es ist schon zu viel. Wenn so etwas schon gesunden Menschen weh tut, wie muss es erst Uschi weh getan haben, sie bastelte so tolle Sachen, auch für meine Kollegen auf der Arbeit, bei der Antwort ob es gefallen hat habe ich Uschi angelogen, ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen, ich mochte sie nicht verletzten. Ich habe die Wichtel- und Ostergeschenke einfach eingestellt, auch spare ich mir heute einige Geburtstagsgrüße, wem ich kein Wort wert bin, da möchte ich auch keinen mehr „stören“ Das was man für andere tut wird heute in der Gesellschaft leider eh für Dummheit angesehen, soziales Verständnis wird mit Naivität gleich gesetzt und wer krank ist soll außer Sichtweite gehen. Ja, es ist verbittert aber leider auch die bittere Wahrheit, möge jeder einfach mal nachdenken. Ich habe noch gelernt Geschenke vorsichtig auszupacken, besonders Geschenke von Uschi denn sie waren mit sehr viel Sorgfalt und Liebe verpackt, ich schäme mich dafür das ich es nie so hin wunderbar bekam. Aber nicht nur die Kinder rissen die Verpackung achtlos auf, auch die Erwachsenen. Gut ich mag das vielleicht etwas eng sehen, ich komme noch aus der Generation wo das Geschenkpapier aufgehoben wurde, aber auch das Papier wo das Geschenk mit verpackt wurde gehört bei mir zum Geschenk. Auch der Umschlag von Uschis Karten war von Uschi selbst gefertigt aber kaum einer schaute hin oder nahm Rücksicht darauf. Das war auch etwas was Uschi nie verstand, sie gab sich unendlich Mühe bei Geschenken, sie suchte immer etwas was anderen vielleicht eine Freude machte, sie suchte etwas persönliches. Sie hätte nie etwas verschenkt was ihr selber nicht gefiel, außer der andere wollte genau das unbedingt haben. So habe ich es auch immer gehalten, ich versuche auch immer etwas passendes für den anderen zu finden, etwas dem anderen eine Freude macht, ohne erst auf den Preis zu schauen. Hier waren Uschi und ich immer gleich, es sollte anderen eine Freude machen! Aber wen interessierte das schon, ein Geldschein zu verschenken ist einfacher, bequemer. Uschi war ein Multitalent sie konnte alles, tolle Gestecke aus Zweigen, Traumfänger, Sterne aus Papier, selbst aus Strausseneiern bastelte sie tolle Sachen. Aber mit was machte man ihr eine Freude, wer dachte nur einmal daran mit was man Uschi richtig erfreuen konnte? Sie klagte nie aber es tat ihr schon in der Seele weh, auch die oft sehr geringe Wertschätzung für sie. Ich merkte schon wie nahe ihr manches ging, sie nie das ich es merke aber ich kannte meine Partnerin ich wusste wie sie fühlte und dachte und was ihr wirklich weh tat….
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Uschi`s Leben
Eine Geschichte von einer außergewöhnlichen Frau ein kurzer Ausschnitt ihres leider zur kurzen Lebens