Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 18 - das lange Leiden
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Nach dem Chemo Programm erfolgte keine OP sondern eine Bestrahlungstherapie, den ersten Termin nahm sie mit ihrer Schwester
war, ich konnte an dem Tag leider nicht weg. Uschi war sehr froh das sie begleitet wurde und nicht allein da hin musste, sie die absolut
starke Frau bekam langsam Angst, ihr wurde langsam das ganze Ausmaß ihrer Erkrankung und der Folgen bewusst. Uschi erkannte das
es für sie keine Heilung mehr geben würde, das ihre Zeit lief. Auch wenn sie nun verstand warum ich mir die Jahre immer solche Sorgen
machte, oft sehr traurig war, wäre es mir lieber gewesen sie hätte weiter geglaubt es gäbe eine Heilung…
Ich konnte nur mit aller Macht versuchen ihr alles zu ermöglichen was ihr noch etwas Freude alles, alles zu tun damit ihr noch etwas
gut ging. Ich konnte keine Rücksicht mehr auf Kosten oder ähnliches nehmen, es ging um Uschi, meine geliebte Partnerin, einer Frau
die immer nur für andere da war und selten an sich dachte. Deren Gesundheitszustand im schlechter wurde, auch wenn wir es
schafften die Metastasen durch die Bestrahlung einzudämmen. Na gut ganz haben wir nicht alle Metastasen geschafft, aber sie waren
nicht mehr sichtbar im Ultraschall.
Uschi hatte aber kein gutes Gefühl, sie wollte gerne bevor sie starb noch einmal ans Meer, noch einmal nach Travemünde in die
Richtung ihrer alten Heimat, sie kam ja aus Lübeck. Somit erlebten wie im August 2013 noch einmal einen wunderschönen Tag am
Meer. Sie musste unbedingt eine rote Fleecejacke aus einen Geschäft was Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe hatte, haben. Der
Wollte nur Barzahlung, also musste ich extra quer durch Travemünde zum EC Automaten um Bargeld zu holen. Die Jacke hatte sie nur
ein einziges Mal an, seit dem trage ich sie. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los sie wollte die Jacke für mich, wusste aber das ich
das Geld nicht für mich ausgegeben hätte. Ja so war sie, manchmal ein Schlitzohr die ihren Mann kannte.
Die Krebstherapie ging weiter, jetzt aber mit doppelter Infusion, jetzt gab es erst Herceptin mit eine 30 minütigen Zwangspause und
dann die zweite Infusion mit Perjeta. Uschi war unheimlich hart im Nehmen, aber es war einfach eine Belastung für ihren Körper und
ich war nicht immer einverstanden das an dem Freitag an dem morgens die Infusionen liefen noch die Enkelkinder bei uns
übernachteten. Denn ich kannten meine Frau es gab Full-Service für die Kinder ohne Rücksicht auf ihre Körperliche Verfassung. Ja, es
gab „kräftige“ Diskussionen aber ich hatte ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit im Fokus, sie nur den Spaß der Kinder. Und wer Uschi
kannte, wusste das sie bei Fürsorge „Pflichten“ von Kindern und ihrer Ansicht nach Hilfsbedürftigen kein Pardon kannte. Somit musste
ich öfters Zähneknirschend nachgeben, es war sinnlos…..