Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 20 - das lange Leiden
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Die erbärmlichen Schmerzen durch verformte Füße was eine Folge der jahrelangen Chemotherapien und des Rheumas waren, wurde
ignoriert statt dessen wurde über eigene Probleme beim laufen gejammert. Die dauernden Nagelbett Entzündungen, die Binde- und
Schleimhautentzündungen wurden klein geredet. Bei „Halsschmerzen“ war bei Uschi jedes mal der komplette Hals mit schmerzhaften
Bläschen überzogen, jeder simple Husten konnte zur Lungenentzündung werden, ein einfacher Schnupfen wurde zur absoluten Qual.
Uschi hatte nur ein sehr geringes Immunsystem, alles schlug durch. Ich versuchte die komplette Ernährung auf gesunde hochwertige
Lebensmittel möglichst Bio oder wenigstens ohne Zusatzstoffe umzustellen. Was bekamen wir zu hören? Mir wäre ja nichts gut genug,
ich bräuchte nur immer das beste! Ich kämpfte um das Leben meiner Frau und andere waren einfach zu faul sich nur mal zu
informieren. Uschi konnte oft nicht verstehen warum ich so sauer war, aber sie bekam (zum Glück) so manche Bosheiten gar nicht mit.
Das IPad und IPhone wurden nicht aus Luxus angeschafft, ich brauchte Geräte die zuverlässig Uschi an ihre vielen Arzt- und
Behandlungstermine erinnerten, am Ende auch an die Tabletten Einnahmen. Ich brauchte ein zuverlässiges System wo ich das alles
schnell speichern und verarbeiten konnte und da war Apple am besten geeignet. Ja die Teile waren teuer aber gut und Uschi konnte
während ihrer vielen Krankenhauszeiten dort Filme schauen, vernünftig kommunizieren, Musik hören und ggf. spielen. Es war
außerdem unser sauer verdientes Geld, es ging darum Uschi das Leben zu erleichtern, aber das lästern hörte leider nie auf…
Aber diese vielen Krankheiten, der jahrelange Kampf um das überleben ging an Uschi nicht spurlos vorbei, damit meine ich nicht das
aussehen. Die Psyche litt sehr darunter, wir konnten nicht mehr ins Kino, sie schlief dort ein oder konnte nicht sitzen. Bei Konzerten
bestand immer das Risiko das sie wieder mal im Krankenhaus lag oder nicht teilnehmen konnte da sie flach lag. Da die Karten teurer
als Kinokarten waren und früher gekauft werden mussten bestand hier immer ein finanzielles Risiko. Und die Kartenversicherung
winkte bei so einem Risikopatienten wie Uschi gleich ab! Uschi war somit schon klar das ich auch mein Leben zurück fuhr weil sie krank
war, das auch ich zurücksteckte weil sie nicht mehr konnte. Ich konnte damit leben Hauptsache Uschi ging es gut, aber sie belastete es.
Aber umgekehrt wäre es sicher genauso gewesen wir waren da beide gleich.
Also ging es mit Uschis Psyche abwärts was sich natürlich auch auf ihre Gesundheit auswirkte. Somit versuchten wir es noch einmal mit
einer Kur, einer Rehakur in einer Krebsklinik in Wyk auf Föhr. Es gab den üblichen Papierkrieg der Ablehnung mit der Kasse, es gab den
üblichen direkten Weg den ich dann wieder wählte, denn es ging um Uschi und da hätte ich mit jedem Krieg angefangen. Aber die Kur
wurde bewilligt.