Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 25 - das lange Leiden
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Die neue Chemotherapie schlug an, die Metastasen waren auf dem CT gerade noch erkennbar, auf dem Ultraschall nicht mehr. Am
14. November 2017 besiegelte mein Schatz leider ihr Leben. Es war eine Entscheidung die ihr 9 Monate später das Leben kosten
sollte…
Uschi hatte schon lange Probleme mit ihren Füßen, die Zehennägel verformten sich und wuchsen ein, die Zehen selber verkrümmten
sich, sie hatte erhebliche Probleme seit vielen Jahren mit ihren Füßen. Sie trug schon Jahrzehnte spezielle Einlagen und am Ende
Spezialsohlen. Es waren Folgen ihres Rheumas ihres Lupus der zu Knochenveränderungen führte und es waren Folgen der
jahrelangen Chemotherapien. Uschi wollte sich die Füße operieren lassen, den linken Fuß zuerst und später den rechten. Der
Professor der Klinik war der erste der nach vielen Jahren sich an den Lupus erinnerte, der Uschi auf etwaige Probleme bei der
Operation durch den Lupus aufmerksam machte. Aber Uschi wollte unbedingt diese OP, ich hätte sie ihr ausreden müssen, hätte ich
es bloß getan. Aber das Unheil nahm seinen Lauf, die erste OP erfolgte am 19. Januar 2018, 4 Tage nach ihrem letzten Geburtstag in
ihrem Leben. Am 25. Januar wurde sie entlassen, alles sah ganz gut aus aber die Wunde wollte nicht richtig heilen, eine Naht wollte
nicht zugehen. Es lag leider auch etwas an der Dynamik von Uschi, an ihrer Ungeduld, sie war nicht der Mensch der sich schonte, der
zurück schalten konnte. Sie hatte dabei ein schlechtes Gewissen, es könnte einer ihrer Lieben zu kurz kommen. Man sieht es auch an
den Aquarellen die sie für ihre Großnichte, oder für ihre Enkeltochter malte. Wie am Fließband teilweise noch Nachts, auch die
Übungen des Malkurses die sie verpasste wollte sie noch perfekt nachholen…
Es folgte am Ende OP auf OP, zwischendurch wurde Uschi nach Hause entlassen, musste aber immer wieder neu operiert werden.
Die vorletzte OP wo sie schon fast den ganzen Juni in der Klinik hätte ihr und vor allen Dingen mir eine Warnung sein müssen. Ihre
Tumormarker stiegen an, es wurde eigentlich kritisch. Aaaaber, tja genau hier hätte ein vernünftiges Management für dieses schwer
kranke Patientin erfolgen müssen. Auch hier gab es schon viele Tabletten die hätten abgesetzt gehört, Tabletten die auch ihre Leber
belasteten. Aber leider dachte man in „Fallpauschalen“ auch die Onkologen der Klinik sahen nur diesen einen „Fall“ was hinterher
kam war wohl egal.
Es ging Uschi nicht besonders, die Monate seit Januar setzten auch ihrer Psyche zu, einem Power Menschen der zum liegen im
Krankenhaus verdammt war. Sie konnte nicht so wie sie wollte, aber die Ärzte wollten dieses mal auf Nummer sicher gehen, der Fuß
sollte in Ordnung sein. Am 2. Juli 2018 wurde sie entlassen, voller Hoffnung fuhren wir nach Hause..