Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 26 - das lange Leiden - das traurige Ende
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Am 5. Juli waren wir wieder in der Klinik, die Nähte hatten sich durch die Haut gezogen, am 6. Juli 2018 wurde sie zum letzten Mal
operiert, der Professor hatte extra für Uschi einen anderen Termin verschoben, er wollte sie selber operieren, es lag ihm an Herzen,
denn Abends wollte er in den Urlaub, aber das wollte er vorher geklärt haben. Sie kam auf eine Station in einer Klinik die sich nach 5
Tagen (!) nicht mehr an sie erinnerte, die ihre komplette Krankheit nicht beachtete, die gemäß den Fallabrechnungen arbeitete und
auch Medikamente vergab. Es lief nicht gut dort, am 15. Juli waren wir zum letzten Mal draußen im Klinik Innenhof, voller Hoffnung
das Uschi nun bald nach Hause kommt voller Pläne für unser weiteres Leben….
Ich habe noch nie in den 39 Jahren erlebt gehabt das Uschi mich weinend anrief das ich sie aus der
Klinik holen sollte, hätte ich es am 16. bloß getan… Am Abend dieses Tages lag sie auf der Intensiv,
plötzlich war sie angeblich ein Krebspatient im Sterbeprozess, 10 Tage nach der OP? Sie wäre so
voller Metastasen sie würde bis zum Wochenende sterben. Ich hatte eine andere Meinung wegen
der Medikamente, man wollte sie nicht hören! Uschi starb einfach nicht und so kam sie auf die
Palliative zum sterben, hier wurde auch die künstliche Ernährung eingestellt. Uschi würde in 2-3
Tagen sterben war die Aussage…. Uschi starb aber einfach nicht, ich war jeden Tag kurz nach 6:00
Uhr da, duschte sie, wobei sie sich noch selber gewaschen hat, ich fütterte sie mit Joghurt und
versuchte alles mögliche Eß- und Trinkbare in meine Frau zu bekommen, ich wusste wenn sie nicht
genug trinkt hören die Nieren auf zu arbeiten, dann konnten die 8 Liter Flüssigkeit im Bauchraum
nicht mehr von der bisschen Leberleistung abgebaut werden. Uschi kämpfte, kämpfte sich in den
Stuhl zum essen, sie kämpfte sich mit ihrem Rollator über den Balkon laufend, sie wollte leben, einfach nur nach Hause! Ihr Fuß wurde
nicht mehr beachtet, ihr Wasser in den Beinen war egal, das sie nicht genug aß und trank war egal, sie war schließlich zum Sterben hier,
nur Schmerzmittel die gab es immer genug!
Ihr Lebenswille und Lebensmut zerbrach als sie erkannte das man sie aufgegeben hatte, am 7. August 2018 holte ich sie nach
Hause, am 9. August 2018 um 20:40 Uhr (19:40 NZ) verstarb in meinen Armen die Liebe meines Lebens! Ein Leben was jetzt still und leer
ist - mein Leben dem alles genommen wurde was mir Lebenswert war. Ich hoffe meine geliebte Uschi ist jetzt ohne Leid und Schmerzen,
ich hoffe es geht ihr jetzt wenigstens gut!
Die Frau die immer an alle dachte, die immer für alle sorgte starb weil man vieles einfach nicht sehen wollte. Sie starb traurig,
man nahm ihr das Leben um das sie immer so tapfer gekämpft hatte….
Adieu mein Schatz - 25. Dezember 2018 - Micha