Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Die andere Seite der Medaille - 5 - das lange Leiden
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Diese Vorgehensweise war jahrelang sehr hilfreich erst die letzte Klinik hatte bei Uschis letzter OP 2018 die Akte und die
enthaltenen Daten völlig ignoriert, was tödlich für Uschi endete!
Es ist aber ein Papierkrieg den immer der Angehörige des Kranken führen muss, das kann kein Kranker allein! Das geht nur wenn etwas
Abstand vorhanden ist und wenn vielleicht an Folgen gedacht wird, an denen der Erkrankte der ja wieder gesund werden soll, nicht
denkt! Besonders bei der Fibro ist Unterstützung wichtig, es gibt für einen Fibro Erkrankten nichts schlimmeres als wenn man seine
Erkrankung ignoriert, ihn nicht für voll nicht! Bei der Fibro ist der Kopf damit beschäftigt den Schmerz zu verarbeiten, das behindert
aber dann das Denkvermögen. Wer sich bei einer Rechenaufgabe einmal gleichzeitig kräftig in dem Arm kneift wird merken das
Schmerz verarbeiten und Denken gleichzeitig schwer fällt. So geht es auch an Fibro Erkrankten, manchmal fallen die Worte nicht ein,
manchmal dauert eine Antwort länger, das ist die Folge der Krankheit. Uschi hat so manche Reaktion in ihrem Umfeld sehr weh getan,
sie sprach nicht drüber, aber ich sah wie sie litt, wie sie gegen ankämpfte, es sich zu Herzen nahm. Sie war nicht „doof“ geworden, sie
war krank nur wollten das selbst nahe Personen nicht sehen und veräppelten sie. Mir stieg die blanke Wut hoch wenn ich es merkte,
Uschi war dann sauer auf mich weil ich mich aufregte, warum ich mich so aufregte bekam sie oft auch durch die Fibro nicht mit. Sie
verstand nicht warum ich auf einige Personen recht sauer reagiert, Personen die diesen Mist immer wiederholten, die einfach nicht
erkennen wollten das Uschi krank war. Und einen Kranken für seine Krankheit durch Spott zu bestrafen ist für mich einfach pervers, da
gilt auch das Argument „die weiß das nicht besser“ nicht mehr, da werde ich sauer.
Aber Arbeiten ging nicht mehr, hier half nur noch ein Rentenantrag für eine EU Rente. Somit stellte ich für Uschi den Rentenantrag der
auch ohne größere Probleme anerkannt wurde. Hier wurde die saubere Dokumentation des Krankheitsverlaufes von Uschi einmal
belohnt, ich konnte die BfA mit Papier regelrecht „erschlagen“. Die Diagnosen waren zu eindeutig, die Gutachter sahen auch wie
schlecht es Uschi ging, sie konnten es nachvollziehen das sie nicht mehr konnte, ihr persönliches Umfeld leider nicht, bzw. wollte es
nicht sehen….
Einerseits gab es eine Erleichterung die Anerkennung als EU Rentner sollte eigentlich allen klar machen wie schwer Uschi krank war, tja
eigentlich….. Wer nicht sehen will, der sieht nicht, Ignoranz ist manchmal praktisch dann kann man einen Menschen ohne schlechtes
Gewissen ausnutzen. Das war leider die Devise einiger auch nahe stehender Personen, denn Uschi hatte ihre soziale Ader nicht
vergessen, sie wollte immer noch helfen.